Starnberger See

Der Starnberger See ist nach dem Chiemsee der 2. größte See Bayerns. Er entstand vor ca. 20 000 Jahren während der Würm – Eiszeit, als sich Gletscher, von den Alpen kommend, in die Landschaft gruben.

Obwohl der See so nahe an den Bergen liegt, hat er keine alpinen Zuflüsse, was an der Höhenlage des Sees liegen dürfte.
Zum Vergleich der ca. 30 km entfernte Kochelsee liegt nur 15 m höher über dem Meeresspiegel als der Starnberger See.

Der See speist sich überwiegend aus unterirdischen Quellen und aus ein paar kleineren Bächen. Der Abfluss ist die Würm, die durch das Würmtal bis nach München fließt und bei Dachau in die Amper mündet, die dann bei Moosburg in die Isar fließt,

Der Name

Der erste dokumentierte Name des Sees lautet Uuirmseo und wird in einer Urkunde von 818 genannt. Im 14. Jht., zur Zeit von Kaiser Ludwig dem Bayern verändert sich dann die Schreibweise in Wirmsee, und später nochmals in Würmsee. 1962 entschließt man sich zu einer erneuten Umbenennung in den heutigen Namen Starnberger See. Die Roseninsel ist die einzige Insel im Starnberger See. Ihr ursprünglicher Name laute Wörth, was sich aus dem keltischen Namen für Insel ableiten lässt. 

Roseninsel Besiedlungsgeschichte und Weltkulturerbe

Die Roseninsel im Starnberger See wartet mit einer jahrtausendealten Besiedlungsgeschichte auf. Während die archäologischen Befunde auf dem Inselkern durch die Umgestaltung unter den Wittelsbacher Königen im 19. Jahrhundert weitgehend zerstört wurden, haben sich die siedlungsgeschichtlichen Relikte im Feuchtbodenareal um die Insel erhalten.

Erste menschliche Spuren ließen sich bislang durch zwei Keramikbruchstücke aus der mittelneolithischen Münchshöfener Kultur fassen, die in die Zeit zwischen 4400 und 3900 v.Chr. weisen. Es folgen einzelne Funde der jungneolithischen Altheimer Kultur und der spätneolithischen Chamer Gruppe. Besiedlungsschwerpunkte sind aufgrund des zahlreichen Fundmaterials am Übergang von der frühen zur mittleren Bronzezeit sowie nochmals in der Urnenfelderzeit auszumachen

Es konnten auf einer größeren Fläche Bauhölzer von sog. „Schwellrahmenkonstruktionen“angetroffen werden, die in die ausgehende Hallstatt- bzw. in die frühe Latènezeit (ca. 500 bis400 v. Chr.) datiert werden konnten. Damit handelt es sich um eine der jüngsten Überresteprähistorischer Seeufersiedlungen in den voralpinen Landschaften Mitteleuropas.

Die Rolle der Roseninsel in provinzialrömischer Zeit ist bislang noch unklar.

Im Mittelalter diente sie als christliche Kultstätte mit Errichtung einer kleinen Kirche im 12.Jahrhundert, wurde im 15. Jahrhundert dann als Hofmark belehnt und gelang 1850 in das Privateigentum des Königshauses Wittelsbach, deren Bauten, das sog. Casino und das Rosenrondell, den heutigen touristischen Anziehungsmagnet bilden.

Die beeindruckende Siedlungskontinuität in Verbindung mit den erhaltenen unterwasserarchäologischen Befunden führte auf Vorbereitung durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege München im Jahre 2011 dazu, dass die Roseninsel unter den„Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ Eingang in die UNESCO-Welterbeliste fand.

Quelle: Bayrische Gesellschaft für Unterwasserarchäologie e.V.  https://www.bgfu.de/projekte-in-seen-1/roseninsel/roseninsel-2014/

Bei Bauarbeiten im 19. Jahrhundert stieß man auf Jagdwaffen aus Feuerstein, Tongefäße und weitere Zeugnisse aus verschiedenen Epochen, unter anderem Münzen und Schmuckstücke aus römischer Zeit. Im 7. Jahrhundert wurde eine romanische Kirche aus auf der Insel erbaut. Baumaterial war Tuffstein. Heute sind nur noch die Fundamente der alten Kirche und die Westwand erhalten. An diese Wand wurde das 1853 erbaute Gärtnerhaus integriert.

 

Die Roseninsel seit dem 19. Jahrhundert.

König Maximilian II wollte ursprünglich eine Studentenstiftung auf der Insel ansiedeln. Die Entfernung zur Residenz – und Universitätsstadt München lies ihn dieses Vorhaben aber wieder aufgeben.
Er kaufte 1850 die Insel von der Feldafinger Fischerfamilie Kugelmüller und errichtete dort für sich und seine Familie einen Ort des Rückzugs. Vom Architekten Franz Jakob Kreuter lässt sich König Maximilian eine Villa im Pompejanische Stil erbauen. Den Potsdamer Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné beauftragt er mit der Gestaltung des Parks und des Rosengartens

König Ludwig II. schätzt die Abgeschiedenheit der Insel und empfängt hier sowohl diverse private Gäste wie z. B Richard Wagner als auch ausgewählte Staatsgäste u.a. die russische Zarin Maria Alexandrowna.
Auch seine Großcousine, die österreichische Kaiserin Elisabeth empfängt Ludwig auf der Insel.
Nach dem Tod Ludwigs ließ das Interesse an der Insel nach. Casino und Rosengarten blieben über Jahrzehnte dem Verfall ausgesetzt..1970 erwarb der Freistaat Bayern die verwahrloste Roseninsel und machte sie wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
1998 wurde mit der Wiederherstellung begonnen und die Insel blüht langsam wieder mit alter Stahlkraft. Jahr für Jahr kommen neue Restaurationen hinzu und fügen sich mit viel Liebe zum Detail in das bestehende Arrangement ein.

Der Rosengarten

Hunderte von hochstämmigen Duftrosen gaben der Insel ihren heutigen Namen.
Der Rosengarten hat eine elliptische Form. Die Rosen sind so gepflanzt, dass die Rosen von innen nach außen immer hochstämmiger werden.
Es beginnt im Zentrum, rund um die Glassäule mit Buschrosen, im mittleren Bereich steigen die Rosen an, bis im äußeren Bereich ausschließlich Stammrosen gepflanzt wurden.

Bei der Neuanpflanzung der Rosen wurde darauf geachtet nur historische Sorten zu verwenden. Das Farbspiel umfasst alle Schattierungen von rot und rosa

Die Glassäule

Im Zentrum des Rosengarten steht eine etwa 5,50 m hohe weiß –blaue Glassäule. Sie wird bekrönt von einer vergoldeten Zinkgussfigur „Mädchen mit Papagei“ .

Die Säule war ein Geschenk von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen an seine Cousine Marie und deren Mann König Maximilian II. anlässlich der Fertigstellung des Casinos und des Rosengartens und stand bis 1946 in mitten des Rosengartens. Danach galten Säule und Figur als verschollen. Als 1996 Teile der Säule wiedergefunden wurden, konnte man diese rekonstruieren, die Figur aber blieb unauffindbar.

Dass die Figur dennoch rekonstruiert werden konnte, war dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass König Friedrich Wilhelm IV von Preußen noch zwei weitere baugleiche Glassäulen anfertigen lies, die heute im Marlygarten des Potsdamer Parks Sanssouci, und auf der Zarininsel im Kolonistenpark ca. 30 km von St. Petersburg stehen

Die Figur Mädchen mit Papagei wurde nachgeformt, wobei die Originalplastik aus Potsdam als Vorlage diente.
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Im Mai 2001 konnte die rekonstruierte Säule wieder im Zentrum des Rosengartens aufgestellt werden